Weniger meckern, besser führen: Warum wir uns so oft beschweren (Spoiler: Weil es einfach ist)
Es ist ein Satz, den man täglich irgendwo hört – in Meetings, Fluren, Mails oder Mittagspausen: „Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ Und zack – sind wir mittendrin. Im großen kollektiven Meckern, Jammern, Sich-Beschweren. Über die Chefin. Über das Team. Über „die da oben“. Über das Wetter. Die Kaffeemaschine. Das System.
Aber was passiert da eigentlich genau? Warum ist Meckern so verführerisch?
Und warum bringt es am Ende – nichts? Also wirklich rein gar nichts? Über unsere Meckerspirale im Kopf – und wie wir sie durchbrechen.
Meckern ist Gift. Es breitet sich nicht nur in uns aus, sondern auch in den anderen.
Die Neurobiologie des Meckerns: Warum es sich so gut anfühlt
Meckern aktiviert unser Belohnungssystem. Ja, wirklich. Wenn wir uns beschweren, spüren wir für einen kurzen Moment Erleichterung. Der Ärger kriegt ein Ventil. Das innere Fass läuft nicht über. Wir fühlen uns verstanden, verbunden, gehört. Biologisch betrachtet: Ein Cocktail aus Cortisol (Stress), Adrenalin (Aufregung) und einer kleinen Dosis Dopamin (Erleichterung) rauscht durch unser System.
Nur: Diese Erleichterung ist trügerisch. Denn wir entladen unsere Emotionen seitwärts – statt sie dort zu adressieren, wo sie wirklich hingehören. Und das Problem bleibt bestehen. Wir meckern quasi am Thema vorbei.
Meckern und sich Beschweren ist zudem immer die einfachste aller Reaktionen und Aktionen. Das kann wirklich jede:r. Dafür braucht es keine Kreativität und Lösungskompetenz, keine Kommunikations- und Führungsskills. Nach Lösungen zu suchen, konstruktive Kritik empathisch und sachlich vortragen und an den richtigen Ansprechpartner adressieren, dafür einzustehen - das ist der weitaus anstrengendere und herausforderndere Weg. Und das kann (und will) nun mal nicht jede:r. Warum? Weil es unbequem ist.
„Complaing creates attention“ – aber die falsche
Klar: Wer laut meckert, wird gehört. Aufmerksamkeit ist garantiert. Ach, du arme, dutzi-dutzi, ei. Aber es ist eine toxische Aufmerksamkeit – eine, die vergiftet statt heilt. Denn jede Beschwerde, die nicht in ein direktes, mutiges Gespräch überführt wird, verpufft nicht – sie wächst. Sie wird weitergetragen, aufgebläht, multipliziert. Ein Teammitglied schreit in einem Meeting? Und drei andere erzählen es zehn weiteren?
Dann ist das Echo größer als der Ursprung.
Das nennt man auch: Kulturelle Kettenreaktion. Und irgendwann weiß keiner mehr, worum es ursprünglich ging – nur dass die Stimmung mies ist.
Die drei Siebe von Sokrates – ein Kommunikationskompass für unsere Zeit
Der antike Philosoph Sokrates stellte angeblich jedem Gerücht drei Fragen, bevor er es weitertrug:
Ist es wahr?
Ist es gut?
Ist es nützlich?
Diese drei Siebe sind in einer Welt voller Overload – an Informationen, Emotionen, Meetings, Slack-Nachrichten – Gold wert. Was wäre, wenn wir jede Beschwerde, jedes Jammern erst mal durch diese drei Filter schicken würden? Würde es uns helfen, produktiver, ehrlicher, klarer zu kommunizieren? Wahrscheinlich: ja. Wahrscheinlich: oft genug würden wir einfach mal nichts sagen – und innerlich zur Ruhe kommen. Und dazu beitragen, dass auch die Welt um uns herum ein klein wenig ruhiger wird.
Mehr zu den drei Sieben des Sokrates hier.
Warum weniger Meckern echte Führung zeigt
Emotionale Intelligenz zeigt sich nicht, wenn alles easy läuft. Sie zeigt sich dann, wenn’s kracht.
Wer meckert, ist im Reaktionsmodus. Wer führt, geht in die Verantwortung. Nicht unbedingt für das Problem – aber für den nächsten Schritt.
Mut heißt dann nicht: laut werden. Mut heißt: Die Emotion spüren, kurz durchatmen, dann das Gespräch suchen – direkt, klar, menschlich. Mit einem Satz wie: „Ich merke, dass mich das geärgert hat – können wir darüber sprechen?“
Warum wir trotzdem meckern – und wie wir es besser machen
Na klar, manchmal müssen wir meckern. Weil etwas ungerecht ist. Falsch. Oder einfach nur zum Ausrasten blöd. Aber dann: bitte bewusst. Nicht destruktiv – sondern klärend. Nicht feige – sondern mit Haltung.
Eine kleine Regel, wenn’s raus muss:
Nur dann meckern, wenn du bereit bist, dich auch um die Lösung zu kümmern.
Eine Welt mit weniger Meckern? Und was wir dafür tun können
Stell dir eine Unternehmenskultur vor, in der Beschwerden:
nicht hinterm Rücken, sondern im Gespräch landen.
nicht zur Spaltung, sondern zur Klärung führen.
nicht kleben bleiben, sondern zur Veränderung beitragen.
Das wäre nicht nur gesünder für Teams. Es wäre eine richtig gute Führungskultur.
Was es dafür braucht?
Mut zur Konfrontation.
Eine klare Feedbackkultur.
Und vielleicht – ein bisschen weniger Drama und ein bisschen mehr Selbstverantwortung.
Meckern ist leicht. Verändern ist schwer. Aber möglich.
Wer aufhört, sich im Kreis zu beschweren, beginnt sich nach vorn zu bewegen. Wer das Gespräch sucht, statt die Stimmung zu vergiften, wird selbst zum Gamechanger. Nicht immer mit sofortigem Erfolg. Aber oft mit überraschend viel Wirkung.
Also: Beim nächsten Impuls zum Meckern … Einmal tief durchatmen. Und dann: etwas tun. Für dich. Für dein Team. Für ein besseres Miteinander.
Themen: Meckerkultur, Beschwerdekultur, Feedbackkultur, emotionale Intelligenz, Kommunikation im Team, Führungskompetenz, Psychologie der Kommunikation, konstruktives Feedback, Arbeitskultur verbessern, Konfliktlösung, Neurobiologie Verhalten, Jammern im Job, Führung in Unternehmen, Teamdynamik, Kommunikation verbessern
Über die Autorin:
Henriette Frädrich ist Keynote-Speakerin, Moderatorin, Creative Mind, Entdeckerin, Ausprobiererin, Herausfinderin und Storytelling-Profi. Ihr Background: Gründerin, Unternehmerin, Journalistin und Autorin. Mit Energie, Humor und Tiefgang nimmt sie ihre Zuhörer:innen mit auf eine Reise durch Themen, die bewegen: von Veränderung und Resilienz über Motivation, Innovation und künstliche Intelligenz bis hin zu Kommunikation und Leadership.
Ihre Mission? Komplexes einfach machen, Köpfe öffnen und Herzen berühren. Ob auf großen Bühnen oder in interaktiven Workshops – sie kombiniert fundiertes Wissen mit emotionalem Storytelling und schafft so nachhaltige Aha-Momente. Ihre Vorträge sind mitreißende Erlebnisse, die inspirieren und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen.
Mehr zu den Themen Psychologie, Führung & Kommunikation
Beschweren wir uns zu viel – und tun zu wenig? Aber was passiert da eigentlich genau? Warum ist Meckern so verführerisch? Und warum bringt es am Ende – nichts?Warum ständiges Meckern in Unternehmen Teams zerstört, Führung schwächt und Kommunikation vergiftet – und wie wir stattdessen mit Haltung, Klarheit und den drei Sieben von Sokrates echte Veränderung schaffen können.
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Wie hat sich eigentlich unsere Motivation im Laufe der Geschichte verändert? Motivation ist kein universeller Zustand, sondern spiegelt jeweilige Weltbilder, Werte und Machtstrukturen. Früher war sie eher kollektivistisch und pflichtorientiert, heute individualistisch und sinngetrieben – aber oft auch überfordert, fragmentiert und dopamin-abhängig. Vom Himmelreich zur Selbstoptimierung: Dieser Artikel zeigt, wie sich das, was uns antreibt – von Tugend bis TikTok – über Jahrhunderte gewandelt hat.
„Die nächste Generation von Managern wird ein Team aus Menschen und KI-Agenten leiten.“ Diesen Satz sagte Siemens-Chef Roland Busch auf der Hannover Messe 2025. Ich hab ihn mir sofort notiert. Nicht, weil er ein nettes Zitat ist – sondern weil er eine tektonische Verschiebung beschreibt. Eine, die weit über Technologie hinausgeht. Eine, die unsere Vorstellung von Arbeit, Führung und Zusammenarbeit fundamental verändert. “New Work” war gestern - Hallo, “Symbiotic Work”!
Echte, gute, konstruktive Zusammenarbeit lebt von Austausch, von Reibung, von guten Diskussionen, und ja, auch von Konflikt. Von einem Umfeld, in dem Menschen offen sagen können, was sie denken – ohne Angst vor Konsequenzen. Und genau hier kommt das Zauberwort ins Spiel: Vertrauen.
Zeit ist die demokratischste Ressource der Welt. Egal, wer du bist, egal, wo du stehst: Eine Sache ist für uns alle gleich: Zeit. Jeder Tag bringt 24 Stunden. 1.440 Minuten. 86.400 Sekunden. Zeit ist die ultimative Demokratie. - Über die Epidemie der Zeitarmut, den Sweet Spot zwischen Burnout und Boreout, Distraction Shaming und die 5-Why-Methode, die uns hilft, zu erkennen, ob wir unsere kostbare Zeit sinnvoll investieren.
Ambidextrie heisst gleichzeitig und beidhändig. Und genau das verlangt man gerade von Unternehmen und Führungskräften: Altes bewahren und Neues erfinden. Stabilität sichern und Innovation vorantreiben. Klingt wie Multitasking auf Steroiden? Ist es auch.
Es gibt so Begriffe, die fliegen einem plötzlich um die Ohren, als hätte jemand im Business-Buzzword-Labor ein neues Trend-Elixier gebraut. "Psychologische Sicherheit" ist so ein Begriff. Klingt erst mal ziemlich gut, oder? Ein bisschen nach warmem Kakao in der Chef:innenetage, nach Sicherheitsgurt für das fragile Ego. Aber Moment mal – hatten wir das nicht alles schon mal? War da nicht gerade noch die Rede von "Fehlerkultur"?
„Wenn du Menschen in Watte packst, wenn du sie vor allem, was scharf ist, beschützt, machst du sie träge und narzisstisch.“ Denn wenn wir Konflikte vermeiden, tun wir das oft nicht aus Rücksicht, sondern aus Angst. Wir packen die anderen nämlich in Watte, nicht um sie, sondern um fast immer uns selbst zu schützen.
Was macht eine exzellente Kommunikation in der Führung aus? Dafür brauchen wir ein Bild. Und zwar ein Lebendiges, Veränderliches, Vielfältiges. Etwas, das sich mit jeder Drehung neu zusammensetzt und dennoch immer stimmig bleibt. Ein Kaleidoskop.
Je mehr wir versuchen, Stress wegzumanagen – mit noch mehr To-do-Listen, noch besserem Zeitmanagement, noch mehr Selbstoptimierung – desto mehr neue Stressquellen ploppen auf. Der siebenköpfigen Hydra einen Kopf abschlagen zu wollen, sorgt nur dafür, dass zwei neue Köpfe nachwachsen. Sie ist nicht zu bändigen. Vielleicht liegt die Lösung also gar nicht im Bekämpfen, sondern im Umlenken der Energie.
Resilienz ist mehr als bloßes Durchhaltevermögen. Es ist die Kunst, sich von Rückschlägen zu erholen, stärker zu werden und gleichzeitig flexibel zu bleiben. Sie ist wie ein unsichtbarer Muskel, den wir trainieren können – mit den richtigen Werkzeugen und einem bewussten Blick auf uns selbst.
Du sitzt in einem großen, offenen Büro. Links von dir tippt jemand mit der Leidenschaft eines Heavy-Metal-Drummers auf seine Tastatur. Rechts klingelt ein Handy mit dem neuesten Sommerhit. Und während du versuchst, deine Gedanken wieder einzufangen, leuchtet dein Handy auf: drei neue E-Mails, zwei Slack-Nachrichten, ein Whatsapp-Ping. Willkommen in der modernen Arbeitswelt. Willkommen im Chaos. Fokus? Konzentration? Innovation? Fehlanzeige.
Du sitzt vor einer Aufgabe, hast gefühlt unendlich Zeit und trotzdem ziehst du sie wie einen alten Kaugummi in die Länge. Und dann gibt es diese anderen Momente, in denen dir der Abgabetermin förmlich ins Gesicht springt und du plötzlich übermenschliche Produktivität entwickelst. Willkommen im Universum des Parkinson’schen Gesetz. Arbeit dehnt sich genau in dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.
Neulich kam mir eine Idee bzw. ich stellte mir folgende Frage: Was wäre, wenn alle unsere Gedanken sichtbar wären? Wie würde das aussehen? Und wie würde sich das anfühlen? Und wie würde das unsere Kommunikation und unsere Interaktion miteinander beeinflussen? Und wäre das gut oder schlecht?
Wenn ich mit dem Zug reise, dann nur im Ruhe-Abteil. Ich reise grundsätzlich nie ohne Oropax und Noise-Cancelling-Kopfhörer. Ich schotte mich von der Welt ab, wo ich es nur kann. Nicht, weil ich die Welt nicht mag. Sondern weil sie mir zu viel und viel zu laut geworden ist. Ich ertrage es einfach nicht (mehr). Die Dauerbeschallung ÜBERALL macht mich fertig. Energetisch, körperlich, psychisch, mental. Ich giere nach Ruhe. Stille ist mein safe space.
Wenn wir Dinge verändern oder vorantreiben möchten, vor allem innerhalb von Unternehmen, wenn wir Innovationen schaffen, kreieren oder auf den Weg bringen möchten, brauchen wir Vieles: Kreativität, Motivation, Lern- und Veränderungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, Willen, eine Vision. Was wir aber auch brauchen, das ist ein, gerade in Deutschland, ziemlich verpöntes Ding: Stolz.
Vergessen wir “Trigger” und all die Dinge, die uns aus der Bahn werfen und unsere Nerven zum Zerreißen bringen. Denn Glimmer ist das genaue Gegenteil: Es beschreibt die magischen Momente in unserem Leben, die uns berühren, bewegen und mit Freude erfüllen.
Woran orientiert sich eigentlich die Algorithmen-Forschung? An unserem Gehirn. Denn auch unser Hirn ist nichts anderes als einfach nur ein Algorithmus. Es folgt Mustern und Gewohnheiten, scannt, vergleicht, gleicht ab, trifft Entscheidungen, oft in Mikrosekunden. Algorithmen - online und auch in unserem Gehirn - bestätigen uns in uns selbst. Warum das auf Dauer nicht wirklich gut ist und warum wir immer mal wieder raus aus unseren Bubbles müssen.
Genau in dem Moment, in dem die Augen nur sehen, der Atem nur atmet, die Ohren nur hören, die Nase nur riecht, die Haut nur spürt – genau da ist der Moment und der Raum des Einfach-nur-Seins. Stille. Nur sein. Nichts. Ausser das, was gerade ist. Keine Gedanken. Keine Probleme. Keine Bewertungen. Keine Erwartungen. Keine Schmerzen. Keine Ich-Muss-nochs. Kein Bedauern. Kein Leiden. Einfach nur pures Sein und pure Freiheit.
Irgendwie scheinen wir mehr und mehr unseren Verstand zu verlieren, überall erhitzen sich die Gemüter, politisch und gesellschaftlich, zu viel Meinung, zu viel Kampf, zu viel Verteidigung, zu viel Gegeneinander, zu viel Ich, zu viele Emotionen, zu wenig Empathie, zu wenig Verständnis, zu wenig Solidarität, zu wenig Miteinander, zu wenig Konsens, zu wenig Wir. Woran das liegt? An unserem Gehirn. Und wie wir es nutzen.
Warum verhalten wir uns anders oder komisch, wenn wir uns beobachtet fühlen? Und was haben Quantenphysik, Schrödingers Katze und Instagram damit zu tun? Ein berühmtes Gedankenexperiment der Quantenphysik stellt uns vor die Frage, wie sich das Verhalten eines Objekts ändert, wenn es beobachtet wird. Ein Beispiel dafür ist die Auswirkung der Beobachtung auf unser Verhalten und wie diese Dynamik im Zeitalter von Instagram verstärkt wird.
Eine beunruhigende Entwicklung: Es scheint, als verlören immer mehr Menschen den Glauben an das Gute und den Glauben, daran, dass es sich lohnt, sich mit guten Absichten für das Gute einzusetzen. Aber wie konnte es soweit kommen? Und was haben Frösche im heißen Wasser damit zu tun?
Was haben Nutella, Erdnussbutter, ein nerviges C-Virus, das rote und blaue Star-Wars-Schwert gemeinsam? Nun, eine ganze Menge! Werden wir zu Superspreadern und verteilen wir die guten Viren in der Welt und vor allem in unserem direkten Umfeld. Nach etwas Recherche stellte ich nämlich fest: Viren sind gar nicht per se böse oder schlecht. Im Gegenteil. Wir brauchen Viren, um das ganze biologische Ökosystem in Balance zu halten.