Leadership im Wandel – Stabil führen, wenn alles in Bewegung ist
Konflikte, Krisen, Komplexität, Kontrollverlust – willkommen in der neuen Realität von Leadership. Was bedeutet Führung in Krisenzeiten? Und wie bleiben Führungskräfte in unsicheren Zeiten handlungsfähig? Führung heute bedeutet: Orientierung geben, auch wenn man selbst im Nebel steht.

Leadership im Wandel – Vom Chaos zur Klarheit. Aus Unsicherheit entsteht Richtung: Führung als Kraft, die durch Komplexität, Zweifel und Brüche hindurch Klarheit schafft.
Führen in unsicheren Zeiten - Orientierung geben, wenn man selbst keine hat
Führungskraft zu sein, war noch nie ein Spaziergang. Aber in den letzten Jahren ist aus dem holprigen Weg eine einzige Nebelstraße geworden. Konflikte, Krisen, Komplexität, Kontrollverlust – willkommen in der neuen Realität von Leadership. Eine Welt, in der es keine einfachen Antworten mehr gibt. Und genau deshalb braucht es heute andere Fragen.
Viele Führungskräfte sind gerade in einem Dilemma gefangen: „Ich soll Klarheit geben – aber ich weiß selbst nicht weiter.“ Diese Unsicherheit zuzugeben, galt lange als Tabu. Führung musste souverän sein, kontrolliert, strategisch. Wer Fragen stellt, statt Antworten zu geben, galt als schwach. Doch das dreht sich gerade. Radikal.
Denn die Spielregeln haben sich geändert. Führung heute heißt:
Entscheidungen treffen, obwohl die Datenlage dünn ist.
Teams stärken, obwohl man selbst erschöpft ist.
Zukunft gestalten, obwohl niemand weiß, wie sie aussieht.
Und: Bei all dem nicht zynisch werden. Nicht auf Autopilot schalten. Nicht abstumpfen.
Das Dilemma moderner Führung
Die Leadership-Realität: Im Nebel auf einem schwankenden Boot. Die Welt schwankt. Erwartungen wachsen. Und viele Führungskräfte stehen plötzlich vor einer paradoxen Aufgabe: Orientierung geben – obwohl sie selbst im Nebel stehen. Wie ist gute Führung auch dann möglich ist, wenn Sicherheit fehlt, Routinen nicht mehr greifen und Druck von allen Seiten wächst. Wie bleibt man als Mensch stabil, wenn alles um einen herum instabil ist? Wie navigieren wir durch Komplexität, Zweifel und Dauerwandel – ohne auszubrennen oder in blinden Aktionismus zu verfallen?
Mit welchen Herausforderungen Führungskräfte heute konfrontiert sind:
Unsicherheit & Überforderung meistern – mit Leadership, Haltung & Struktur
Die Welt schwankt: politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich – und intern im Unternehmen auch
Menschen haben das Gefühl: "Ich soll Orientierung geben – aber ich selbst bin orientierungslos.“
Klassische Führungsideale greifen nicht mehr. Gleichzeitig wächst der Druck, sichtbar, schnell und entscheidungsstark zu sein.
Entscheidungsmüdigkeit: Wie entscheide ich, wenn alles volatil ist?
Dauerstress & Erschöpfung: Wie führe ich andere, wenn ich selbst kaum atmen kann?
Verlust von Kontrolle & Planbarkeit
Angst, „nicht genug zu sein“ oder nicht zu genügen
Zunehmende Komplexität & Kommunikationschaos
KI als neuer (und nicht überall beliebter) zu integrierender Co-Player (Widerstand, Skepsis, Zweifel überwinden)
Hohe Erwartungen von oben, wenig Rückhalt von unten
Unsicherheit in der Selbstwahrnehmung als Führungskraft
„Ich muss alles können“ vs. „Ich darf mich auch mal nicht auskennen“
Führungskräfte heute sollen führen, entscheiden, Haltung zeigen – und das, während sich täglich alles ändert. Willkommen im Dilemma moderner Führung. Es gibt aber Wege, es trotzdem gut zu machen.
Was Führung heute wirklich braucht
Nicht noch ein Canvas. Nicht noch ein Framework. Und ganz sicher keine weiteren PowerPoint-Floskeln.
Was wir brauchen, ist Substanz. Verbindung. Und die Fähigkeit, trotz Unsicherheit handlungsfähig zu bleiben. Die gute Nachricht: Das ist trainierbar.
Führungskräften brauchen heute einen ganz anderen und neuen Zugang zu - eigener! - Klarheit, Wirksamkeit und innerer Stabilität – gerade dann, wenn äußere Sicherheit und Stabilität fehlt. Es geht darum, das eigene Führungsverhalten reflektieren zu können, persönliche Stabilitätsfaktoren zu identifizieren und konkrete Werkzeuge zu nutzen, um mit Druck, Ambiguität und Überforderung professionell und menschlich umzugehen. Ja, es geht dabei um neue Perspektiven, die berühmte “Selbstführung” und ein neues Führungsverständnis, das nicht auf Kontrolle, sondern auf Haltung, Präsenz und echter Verbindung basiert. Denn Führen in unsicheren Zeiten verlangt, braucht und will nicht mehr Kontrolle – sondern mehr Klarheit. Als Führungskräfte bleiben wir dann handlungsfähig, auch wenn Gewissheiten um uns herum bröckeln: Mit Selbstführung, Resilienz und Klarheit im Führungsalltag.
Es geht um:
Akzeptanz von Überforderung und Unsicherheit - mit gleichzeitig Mut, Hoffnung und Handlungsfähigkeit
Statt Funktionieren: Selbstkontakt
Statt Schein-Sicherheit: echte Präsenz
Statt Druck von außen: Stabilität von innen
Führungskräfte heute brauchen mehr Ruhe, mehr Reflexion, mehr Zeit – und den Mut, inmitten von Unsicherheit Verantwortung zu übernehmen, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Sie dürfen lernen, verstehen und vorleben:
Klar werden, statt funktionieren: Ich muss nicht perfekt sein, um wirksam zu führen.
Selbstführung ist keine esoterische Spielerei, sondern überlebenswichtig. Wer sich selbst nicht spürt, kann andere nicht sicher führen. Also: Stopp. Kurz atmen. Spüren, was gerade wirklich los ist. Nicht um sich zu analysieren – sondern um wieder handlungsfähig zu werden. Frage dich regelmäßig: „Was brauche ich, um wieder klar zu sehen – und wie wirke ich gerade auf mein Umfeld?“
Führung beginnt mit Präsenz, nicht mit Perfektion: Ich darf Unsicherheit zeigen – wenn ich Klarheit in meiner Haltung habe.
Es geht nicht darum, alles zu wissen. Es geht darum, da zu sein. Greifbar zu sein. Echt zu sein.
Gerade in Meetings. In Konflikten. In Überforderungssituationen. Du musst nicht immer sofort eine Antwort haben. Aber du solltest deine Haltung kennen. Denn: Klarheit entsteht oft erst im Dialog, nicht in der Excel-Tabelle.Klarheit statt Kontrolle: Echte Führungsstärke besteht heute nicht (nur) aus Antworten, sondern aus Haltung. Genau das gibt in unsicheren Zeiten Orientierung, ohne sich dabei verbiegen zu müssen.
Ich habe Werkzeuge, um mich selbst zu stabilisieren – und damit mein Team besser zu führen.
Innere Stabilität als Schlüsselkompetenz: Wenn sie im Kontakt mit sich selbst sind - ruhig und präsent - entsteht daraus Führungswirksamkeit.
Kommuniziere ehrlich – auch deine Unsicherheit: Viele Führungskräfte glauben: Ich darf keine Zweifel zeigen. Falsch. Wer Unsicherheit verschweigt, wirkt nicht souverän – sondern unnahbar. Die Kunst liegt im WIE. Sag nicht: „Ich habe keine Ahnung.“
Sondern: „Wir sind in einer komplexen Situation – aber ich habe Vertrauen in uns. Und wir gehen da Schritt für Schritt durch.” Diese Art der Kommunikation erzeugt Nähe, Vertrauen und Stabilität. Genau das, was Teams jetzt brauchen.
Führung ist nicht „Wissen“, sondern „Sein“
Wir leben gerade in einer Welt ohne Karte. Aber das heißt nicht, dass wir orientierungslos sind. Es heißt: Wir brauchen neue Werkzeuge. Neue Sprache. Und vor allem: einen neuen Umgang mit Unsicherheit.
Führen in unsicheren Zeiten ist keine Technik. Es ist eine Haltung.
Und vielleicht ist das die beste Nachricht von allen: Diese Haltung kann jede:r entwickeln.
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„Die nächste Generation von Managern wird ein Team aus Menschen und KI-Agenten leiten.“ Diesen Satz sagte Siemens-Chef Roland Busch auf der Hannover Messe 2025. Ich hab ihn mir sofort notiert. Nicht, weil er ein nettes Zitat ist – sondern weil er eine tektonische Verschiebung beschreibt. Eine, die weit über Technologie hinausgeht. Eine, die unsere Vorstellung von Arbeit, Führung und Zusammenarbeit fundamental verändert. “New Work” war gestern - Hallo, “Symbiotic Work”!
Echte, gute, konstruktive Zusammenarbeit lebt von Austausch, von Reibung, von guten Diskussionen, und ja, auch von Konflikt. Von einem Umfeld, in dem Menschen offen sagen können, was sie denken – ohne Angst vor Konsequenzen. Und genau hier kommt das Zauberwort ins Spiel: Vertrauen.
Ambidextrie heisst gleichzeitig und beidhändig. Und genau das verlangt man gerade von Unternehmen und Führungskräften: Altes bewahren und Neues erfinden. Stabilität sichern und Innovation vorantreiben. Klingt wie Multitasking auf Steroiden? Ist es auch.
Es gibt so Begriffe, die fliegen einem plötzlich um die Ohren, als hätte jemand im Business-Buzzword-Labor ein neues Trend-Elixier gebraut. "Psychologische Sicherheit" ist so ein Begriff. Klingt erst mal ziemlich gut, oder? Ein bisschen nach warmem Kakao in der Chef:innenetage, nach Sicherheitsgurt für das fragile Ego. Aber Moment mal – hatten wir das nicht alles schon mal? War da nicht gerade noch die Rede von "Fehlerkultur"?
„Wenn du Menschen in Watte packst, wenn du sie vor allem, was scharf ist, beschützt, machst du sie träge und narzisstisch.“ Denn wenn wir Konflikte vermeiden, tun wir das oft nicht aus Rücksicht, sondern aus Angst. Wir packen die anderen nämlich in Watte, nicht um sie, sondern um fast immer uns selbst zu schützen.
Was macht eine exzellente Kommunikation in der Führung aus? Dafür brauchen wir ein Bild. Und zwar ein Lebendiges, Veränderliches, Vielfältiges. Etwas, das sich mit jeder Drehung neu zusammensetzt und dennoch immer stimmig bleibt. Ein Kaleidoskop.
Du sitzt in einem großen, offenen Büro. Links von dir tippt jemand mit der Leidenschaft eines Heavy-Metal-Drummers auf seine Tastatur. Rechts klingelt ein Handy mit dem neuesten Sommerhit. Und während du versuchst, deine Gedanken wieder einzufangen, leuchtet dein Handy auf: drei neue E-Mails, zwei Slack-Nachrichten, ein Whatsapp-Ping. Willkommen in der modernen Arbeitswelt. Willkommen im Chaos. Fokus? Konzentration? Innovation? Fehlanzeige.
Über die Autorin:
Henriette Frädrich ist Keynote-Speakerin, Moderatorin, Creative Mind, Entdeckerin, Ausprobiererin, Herausfinderin und Storytelling-Profi. Ihr Background: Gründerin, Unternehmerin, Journalistin und Autorin. Mit Energie, Humor und Tiefgang nimmt sie ihre Zuhörer:innen mit auf eine Reise durch Themen, die bewegen: von Veränderung und Resilienz über Motivation, Innovation und künstliche Intelligenz bis hin zu Kommunikation und Leadership.
Ihre Mission? Komplexes einfach machen, Köpfe öffnen und Herzen berühren. Ob auf großen Bühnen oder in interaktiven Workshops – sie kombiniert fundiertes Wissen mit emotionalem Storytelling und schafft so nachhaltige Aha-Momente. Ihre Vorträge sind mitreißende Erlebnisse, die inspirieren und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen.