Nach meinen Vorträgen entstehen oft richtig spannende Q&A-Sessions, besonders wenn es um Motivation und Veränderung geht. Die Teilnehmer:innen stellen viele interessante Fragen – so viele, dass die Zeit vor Ort meist nicht reicht, um sie alle ausführlich zu beantworten. Da diese Themen offensichtlich viele Menschen beschäftigen und auch bei anderen Veranstaltungen immer wieder auftauchen, habe ich mich entschieden, ein “Motivations-FAQ” zu erstellen. Hier beantworte ich all die Fragen in Ruhe und Tiefe.
Diesmal geht es darum, wie man die richtige Balance findet zwischen hemmendem Perfektionismus und dem Drang nach Fortschritt und Perfektionismus.
Das ist die ewige Frage, oder? Perfektionismus kann ein echter Motivations-Killer sein. Perfektion schafft Aggression! Und: Perfektionsstreben ist auch oft nur eine lahme Ausrede, um gar nicht erst ins Handeln zu kommen, weil du immer das Gefühl hast, es ist nie „gut genug“. Hinter Perfektionismus kann man sich auch wunderbar verstecken. Aber wenn du auf Fortschritt setzt – selbst wenn er nicht perfekt ist – dann kommst du Stück für Stück weiter. Also, wie findest du das Gleichgewicht? Hier sind ein paar Gedanken dazu:
Done is better than perfect: Klingt abgedroschen, aber es steckt viel Wahres drin. Am Ende des Tages ist es viel besser, etwas fertig zu haben, auch wenn es nicht absolut makellos ist. Mach dir bewusst: Du kannst später immer noch optimieren. Aber es gibt diesen magischen Moment, wenn du etwas abgeschlossen hast, der dir Energie für den nächsten Schritt gibt. Perfektionismus blockiert diesen Moment.
Setze „gut genug“-Standards: Anstatt auf Perfektion zu bestehen, frag dich: Was ist mein realistisches „gut genug“? Was ist die Qualität, die ich wirklich brauche, um weiterzukommen? Perfektion lässt uns oft viel zu viel Energie in Details stecken, die am Ende gar nicht so entscheidend sind. Wenn du weißt, wo deine „gut genug“-Linie liegt, kannst du dich besser fokussieren.
Fortschritt feiern: Es ist wichtig, auch die kleinen Erfolge anzuerkennen. Perfektionist:innen neigen dazu, nur das Endziel im Auge zu haben und vergessen dabei, wie weit sie schon gekommen sind. Finde also Momente, in denen du dir sagst: „Wow, das hab ich schon geschafft!“ Egal, wie klein der Fortschritt erscheint, er zählt. Das hilft dir, dich auf den Weg und nicht nur auf das Endergebnis zu konzentrieren.
Perfektion ist eine Illusion: Mach dir bewusst, dass Perfektion oft gar nicht existiert. Was für dich vielleicht „nicht gut genug“ ist, könnte für andere bereits großartig sein. Viele erfolgreiche Projekte und Ideen waren in den Augen ihrer Schöpfer:innen nie perfekt – aber sie haben funktioniert, weil sie in die Welt hinausgetragen wurden.
Lass den Perfektionismus zum Endspurt werden: Wenn du absolut nicht auf Perfektion verzichten kannst, heb sie dir für den Endspurt auf. Sorge erst mal für Fortschritt und feile dann in den letzten 10 % an den Details. So schaffst du es, voranzukommen, und kannst dich trotzdem irgendwann an den Feinheiten austoben.
Das Gleichgewicht findest du, indem du akzeptierst, dass Perfektionismus dich oft eher zurückhält, während Fortschritt dir hilft, in Bewegung zu bleiben. Es geht also nicht darum, den Perfektionismus komplett abzulegen, sondern ihn an die richtige Stelle zu setzen – als Finish-Touch und nicht als Blockade.