80 Tage allein auf dem Meer, auf und mit einer Hightech-Rennyacht, die ganze Erde umsegeln, allein und nonstop - genau darum geht es bei der legendären und einzigartigen Regatta Vendée Globe.
Aber was macht das mit einem? Na klar, das Meer ist und bleibt faszinierend, genauso, wie eine der modernsten und schnellsten Rennyachten der Welt zu segeln ein riesiges Abenteuer ist. Und dann ist da noch die Einsamkeit, die Hitze, die Eiseskälte, Stürme, Wetterkapriolen, Wellenberge, Angst, Dauerkrach, Dauer-Schlafentzug, Segelreparaturarbeiten auf hoher See, die nächtliche panische Suche auf offener See nach einem Schiffbrüchigen und eine wundervolle Rettungsaktion, Kameradschaft, Kämpfen, Aushalten, Weitermachen, Nicht-Aufgeben, Aufgaben-Wollen, die richtigen (und falschen) Entscheidungen treffen, Sehnsucht nach seiner Familie und Freunden, sich auf sich selbst verlassen müssen und an sich selbst verzweifeln, die Tragik eines Fast-Sieges und die Tragik, kurz vorm Ziel mit einem anderen Boot zusammen zu krachen, der Triumph des Überstehens und Gesund-nach-Hause-Kommens und und und.
Ich war nur einmal als Teenager segeln, völlig unspektakulär im Ijseelmeer. Und als Kölnerin und ewige Landratte habe ich keinerlei Affinität zum Segeln. Naja, außer mit einem Sangria in der Hand auf einem Touristen-Katamaran auf Malle mal mitcruisen. Dennoch sprang mich das Buch von Boris Herrmann - dem bisher ersten und einzigen Deutschen, der je bei der Vendée Globe dabei war - irgendwie an und ich hatte Lust, in eine Welt einzutauchen, die eigentlich so gar nicht meine ist.
Das Buch hat mich voll gepackt und in Atem gehalten. Es ist Krimi und Abenteuer-Bericht, es ist Coaching- und Motivations- und Selbstentdeckungsbuch, es geht um Erdkunde, Klima- und Umweltschutz und Segelkunde. Das Buch hat mich definitiv nachhaltig bewegt, berührt und fasziniert.