Vor kurzem war ich bei „Körperwelten“ in Köln. Die Kölner Ausstellung ist dem Motto „Der Zyklus des Lebens“ gewidmet. Die Exponate sind kein bißchen gruselig oder „eklig“, sondern beeindruckend, faszinierend und interessant. Wann bekommt man schon mal so plastisch vor Augen geführt, wie so ein Körper mit allem, was dazu gehört, innen aussieht, in all seinen vielfältigen Schichten und Funktionalitäten? Und auch einfach mal die kleinen zarten Blutgefäße eines Beins zu extrahieren und auszustellen, Wahnsinn, wie haben die das bloß gemacht?
Mich hat die Ausstellung nachhaltig fasziniert und bewegt. Natürlich hat man alles Mögliche schon mal im Biologie-Unterricht gelernt (und wieder vergessen …). Natürlich weiß man, somehow, um Muskeln, Blutgefäße, Organe und so. Ein schwammiges Irgendwie-Wissen, aber kein wirkliches Begreifen, Fühlen, Verstehen. Und genau dazu trägt die Ausstellung bei. Auch zu sehen, wie alles so reibungslos zusammen spielt, zusammen hängt und auch voneinander abhängt.
Ich war hinterher voller Ehrfurcht ob unseres Wunderwerks, diesem Körper, der einfach so funktioniert, aus einem Zellhaufen entstehend, wo jede Zelle weiß, was sie zu tun hat, wo Muskeln und Gewebe und Organe von ganz alleine wachsen und die alle von ganz alleine wissen, was wann zu tun ist. Ohne Betriebsanleitung. That´s really awesome! Da soll noch mal einer sagen, hier hat kein Gott oder eine andere universelle Kraft ihre Finger im Spiel. Den ganzen Spaß muss sich doch jemand ausgedacht haben!
Neben den Exponaten begleiten tolle Bilder und Texte die Ausstellung, die on point beschreiben und illustrieren, worum es im Leben geht oder warum unsere moderne Welt so gar nicht dafür geeignet ist, unseren Körper und unseren Geist in Einklang zu bringen. Und so vieles in ihr krank macht: Zucker. Alkohol. Stress. Lärm. Druck.
Gesundheit ist wichtig. Das Wichtigste überhaupt. Vor allem anderen. Wissen wir. Und sind doch oft genervt, wenn uns jemand Gesundheit zum Geburtstag wünscht und tun es gern mal als Floskel, Kitsch oder Plattitüde ab. Als ich aus der Ausstellung raus kam, war ich voller Demut. Und hatte einmal mehr das dringlich-innere Bedürfnis, alles mir mögliche für meine Gesundheit und meine Fitness zu tun. Und diesen Körper, mein Zuhause, zu beschützen.