Und wenn es nur dafür war ...

Und wenn es nur dafür war ...

Ich habe vor fast 10 Jahren mal einen Roman geschrieben. Eine coole, witzige Protagonistin macht einen Roadtrip allein durch Kalifornien. In einem Truck. Mit einem Plüsch-Mignon als Beifahrer. Und sie erlebt dabei so allerhand Cooles und Skurriles. 

Ich fand das Ding richtig gut. Und als ich das dann Verlagen angeboten hatte, hagelte es noch nicht mal Absagen. Es hagelte … NICHTS. Einzig ein Verlag gab mir als Feedback, dass die Story langweilig sei, die Protagonistin würde ja gar keine Probleme und Hindernisse und Herausforderungen haben, sondern sich einfach nur eine geile Zeit machen. Und das sei keine gute Geschichte, da fehlte die Entwicklung und Wandlung etc. Ja, aus klassischer Storytelling-Sicht verstehe ich das heute auch. Aber damals dachte ich: Häh, was ist denn bitte daran so schlimm, dass sich jemand einfach eine geile Zeit macht? Ich will sowas lesen. Ich will auch einfach mal kein Drama. Hat mein Leben genug. Geht´s nicht auch einfach mal ohne Drama?

Wenn Schweigen nicht mehr Gold ist

Wenn Schweigen nicht mehr Gold ist

Fast jeden Tag komme ich während meiner Hunderunden am Gedenkort Deportationslager Köln-Müngersdorf vorbei. Fast jeden Tag gehe ich daran vorbei. Es ist halt da, es ist massiv, und den Gedenkstein habe ich bisher nur ein einziges Mal gelesen. Beim Lesen damals ging mir ein „krass“ durch den Kopf, und ich ging dann einfach weiter, und mit den Gedanken schon wieder längst bei allen kleinen und großen Problemchen meines beschaulichen, gemütlichen Lebens.

Ich glaube, es ist mein Unterbewusstsein, das die dort aufgeführten Informationen einfach nicht tiefer in mich rein sickern lässt und mich davor abschottet, weil das, was dort - und wovon wir alle wissen und im Geschichtsunterricht lernen - geschildert wird, so entsetzlich unfassbar und unvorstellbar ist, dass mein Herz zerbersten würde vor Schmerz und Scham und Fassungslosigkeit.

78 (therapeutische) Fragen an den Faschismus

78 (therapeutische) Fragen an den Faschismus

Wenn Faschismus ein Mensch wäre, würde ich mich gern mal mit ihm zusammen setzen, in ein gemütliches Café, bei dampfend heißem Milchkaffee. Es gäbe noch warmen Apfelkuchen, mit Sahne, versteht sich. Und wir hätten ganz viel Zeit zu reden. Und ich würde ihm gern all diese Fragen stellen. Und ich würde mir seine Antworten anhören. Jede einzelne. Wir haben Zeit ohne Ende. Und wir können den ganzen Tag da sitzen, die ganze Nacht durchquatschen, es gäbe Tee-Nachschub, belegte Schnittchen, was zu knabbern, eine warme Kartoffelsuppe. Vielleicht auch mal ein Glas Wein zwischendurch. Und vielleicht würde er am nächsten Morgen müde und erschöpft das Café verlassen, wir würden uns vielleicht umarmen, uns beeinander bedanken, fürs Zuhören, fürs Fragen, fürs Erzählen, fürs Erzählenlassen. Und dann würden sich unsere Wege wieder trennen. Und dann? Ich weiß es nicht.

Anfänge brauchen Enden

Anfänge brauchen Enden

Warum wir Enden brauchen. Über die Magie von Anfängen. Und warum Unendlichkeit keine gute Idee ist.

Enden haben einen schlechten Ruf. Eine Beziehung ist zu Ende. Ein Jahr ist zu Ende. Ein Leben neigt sich dem Ende zu. Der Urlaub ist vorbei. Die Kindheit ist zu Ende. Die Dreißiger sind zu Ende. Ein Jahrzehnt geht zu Ende. Ende ist immer Abschied. Ende ist immer vorbei. Ende ist oft „aus die Maus“ und „vorbei, bye, bye Junimond“. Enden machen traurig. Enden ziehen im Herzen. Enden tun weh. Das sind die Abschieds-Autsch-Enden. Es gibt auch das Gegenteil, die Endlich-Enden. Enden, die herbei gesehnt werden. Endlich Frieden (war is over). Endlich Ruhe (wenn der Krach da draußen aufhört). Endlich Wochenende (wenn die erschöpfende Woche vorbei ist). Eine nicht endend wollende schlaflose Nacht, die sich im Morgengrauen endlich verkrümelt. Das Wort „endlich“, in dem ebenfalls das Ende versteckt ist und das impliziert, dass eine Wartezeit - endlich - vorbei ist. Das sind die Enden, die uns erlösen und erleichtern.

Ausgelesen: Drei blaue Bücher

 Ausgelesen: Drei blaue Bücher

Die letzten drei Bücher, die ich gelesen habe, waren alle … blau. Zumindest von der Cover-Gestaltung her. Reiner Zufall, ist mit erst aufgefallen, als ich die drei aufeinander gestapelt auf dem „Ausgelesen-Stapel“ vor mir sah. 

Ein wunderschönes wundervolles Buch: „Nicht von dieser Welt“ von Michael Ebert 

Wahrscheinlich bin ich nicht die erste, die den Vergleich mit Wolfgang Herrndorfs großartigem Buch (und Fatih Akins großartigem Film dazu) „Tschick“ heran zieht. Aber ja. Ist so. Und das ist nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Ich liebe die Coming-of-Age-Roadtrip-Vibes in „Tschick“. Und genau so ein Aufbruchs-Gefühl schafft Michael Ebert in seinem Buch, eingebettet in eine traurige Familiengeschichte, die wirklich zu Herzen geht, bewegt und berührt.

Alles, was wir machen, ist ein Angebot - und die Welt darf frei entscheiden, ob sie es annehmen möchte

Alles, was wir machen, ist ein Angebot - und die Welt darf frei entscheiden, ob sie es annehmen möchte

„Alles, was ich mache, ist ein Angebot. Ein Angebot an die Welt. Und der Welt steht es frei, es anzunehmen. Seitdem ich mich von der Erwartung befreit habe, dass die Welt auf meine Angebote gewartet hat und sie annehmen muss, bin ich viel freier und gelassener.“ Als Oprah Winfrey im Interview im Podcast „We can do hard things“ davon erzählt, wie auch sie, eine der reichsten, erfolgreichsten und bekanntesten Unternehmerinnen der Welt immer wieder mit Zurückweisungen struggelt, und wie sie für sich einen Umgang damit gefunden hat, bleibt die Sache mit dem „Angebot“ bei mir hängen. Ich denke viel darüber nach.

Warum Weihnachtsdekoration und Lichterketten ein wichtiges Zeichen sind

Warum Weihnachtsdekoration und Lichterketten ein wichtiges Zeichen sind

Darling, leave a light on for me … Was ich an dieser Jahreszeit besonders liebe, ist die Weihnachtsbeleuchtung und Weihnachtsdeko überall. Nun kann man ja über den Sinn von Lichterketten diskutieren, aber ich bin absolute Verfechterin von „absolut sinnvoll“. Denn ja, wir brauchen das. Für die Seele. Für das Herz. Und es ist ja nun nicht nur so, dass man sich selbst an den eigenen aufgehängten Lichterketten und Sternen und sonstigen weihnachtlichen Licht-Gedönsen erfreut, sondern auch jede:r andere, der daran vorbei geht. Licht im Dunkeln ist immer ein Zeichen, immer ein Gutes. Deshalb hat das nichts mit Strom- oder Energieverschwendung zu tun, sondern einfach mit weihnachtlicher winterlicher gegenseitiger Fürsorge. Und Fürsorge ist niemals Verschwendung, damit kann man nicht genug um sich hauen und nicht großzügig genug sein.

Gedankenblasen: Wenn unser Kopf ein Kino wäre

Gedankenblasen: Wenn unser Kopf ein Kino wäre

Neulich kam mir eine Idee bzw. ich stellte mir folgende Frage: Was wäre, wenn alle unsere Gedanken sichtbar wären? Wie würde das aussehen? Und wie würde sich das anfühlen? Und wie würde das unsere Kommunikation und unsere Interaktion miteinander beeinflussen? Und wäre das gut oder schlecht?

Und sofort hatte ich ein Bild im Kopf: Wir tragen alle Gedankenblasen über unseren Köpfen, so wie in einem Cartoon. Ein riesiger Projektor würde unsere innersten Gedanken und Gefühle wie bunte Seifenblasen in die Luft projizieren. Die Welt wäre ein riesiges Festival der Gedanken, ein Rave der Reflexionen.

Ausgelesen: Dschinns

Ausgelesen: Dschinns

Um „Dschinns“ von Fatma Aydemir bin ich schon lange herum getänzelt. Als es 2022 erschien, schoss es schnell in die Bestsellerlisten und es wurde überall empfohlen und besprochen. Und ich als alter „Anti“ dachte deshalb auch erst mal: Och nö. Ebenso „och nö“ und „na und?“ dachte sich das arrogante deutsche Kartoffel-Blondie in mir bei der Beschreibung: Es geht im Kern um eine türkische Familie, es geht um Istanbul, es geht um die Türkei.

Fasziniert hat mich hingegen von Anfang an der Titel. Dschinns. Sind Dschinns nicht magische Zauberwesen? Geister?

Und so brauchte es eine Weile, bis ich doch bereit war für das Buch. Und es Mitte 2023 bei einem Zufallsbesuch in einer Buchhandlung plötzlich wieder vor mir lag, ich es in die Hand nahm, und ich diesmal statt „och nö“ ein klares „na gut“ fühlte und es kaufte. Vielleicht war das in der Tat die Magie eines Dschinns.

Von Feuer, Ritualen, Loslassen, Alchemie, Schreien und Befreiung

Von Feuer, Ritualen, Loslassen, Alchemie, Schreien und Befreiung

Vielleicht zum Jahreswechsel einfach mal alles Alte hinter sich lassen und Platz schaffen für das Neue? Geht ziemlich gut mit Feuer. Vom Loslassen, vom Hinter-sich-lassen und vom Sich-Befreien aus alten Geschichten. Und von Wut und Schreien im Auto.

Es ist ein Novemberabend. Es ist kalt. Es ist dunkel. Ich sitze, mit dicken Hauspuschen an den Füßen und eingekuschelt im dicken Strickmantel, auf meiner Terrasse. Vor mir auf dem Gartentisch ein Backblech. Auf dem Backblech ein riesiger Haufen zerrissener Papierschnipsel. Ich sehe mir den Haufen ein letztes Mal so an. Und zünde ihn dann mit langen Streichhölzern an mehreren Enden an.

Ruhe, bitte! – Ist „Noise Pollution“ die nächste Gesundheitskrise?

Ruhe, bitte! – Ist „Noise Pollution“ die nächste Gesundheitskrise?

In der Hektik des modernen Lebens werden wir oft von einer unsichtbaren Gefahr umgeben, die schleichend unsere Gesundheit bedroht: Lärmbelastung. Und Lärmbelästigung. Es ist nicht nur der ohrenbetäubende Lärm von Baustellen oder lauten Nachbarn, der uns plagt, sondern auch der konstante, oft unterschätzte Hintergrundlärm, der sich in unserer urbanen Welt breit macht.

Wenn ich mit dem Zug reise, dann nur im Ruhe-Abteil. Ich reise grundsätzlich nie ohne Oropax und Noise-Cancelling-Kopfhörer. Ich schotte mich von der Welt ab, wo ich es nur kann. Nicht, weil ich die Welt nicht mag. Sondern weil sie mir zu viel und viel zu laut geworden ist. Ich ertrage es einfach nicht (mehr). Die Dauerbeschallung ÜBERALL macht mich fertig. Energetisch, körperlich, psychisch, mental. Ich giere nach Ruhe. Stille ist mein safe space.

Menschsein ist komplex: Was wir von AppleTV´s Serien-Hit „The Morning Show“ lernen können

Menschsein ist komplex: Was wir von AppleTV´s Serien-Hit „The Morning Show“ lernen können

Von Staffel Eins an war und bin ich großer Fan der AppleTV-Serie „The Morning Show“. Zum einen, weil ich in meinen Zwanzigern selbst als Redakteurin bei verschiedenen TV-Sendern, Sendungen (darunter ebenfalls einer „Morning-Show“, RTL´s Punkt-9-Sendung) und Produktionsfirmen gearbeitet habe. Ich kannte also den ganzen Medien-Zirkus selbst nur zu gut. Zum anderen, ja, ich gebe es unumwunden zu, bin ich ein Fangirl von Jennifer Aniston und Rheese Witherspoon.

Die Serie ist großartig gemacht und inszeniert. Fantastische Schauspieler:innen, großartiges Storytelling - und von der Ausstattung und den aufwendigen Sets und Drehorten gar nicht erst zu reden.

Ausgelesen: Von Walen und der ewigen Suche nach sich selbst

Ausgelesen: Von Walen und der ewigen Suche nach sich selbst

Ausgelesen. Der Bücherwurm und Lese-Inhalte-Erkenntnis-Inspirations-Suchti in mir möchte gern wieder schöne, gute und inspirierende Leseerfahrungen teilen. Beide Bücher empfehle ich vorbehaltlos.

“Walfahrt” von Oliver Dirr. Und “Deine Zeit zu sein” von Nina Brockmann.

Ehrlich gesagt - und schon mal vorab dafür ein ganz dickes Sorry, Nina: Um dieses Buch hätte ich wahrscheinlich auch eher einen großen Bogen gemacht und es mit Abwertungen à la „Nicht noch so ein Eso-Spiri-Selfhelp-Coaching-Buch“, „Solche Bücher schon 1000fach gelesen, da steht auch nichts Neues mehr drin, was ich nicht eh schon weiß“ und „Noch so eine erfolgreiche Spiri-Insta-Maus bringt halt jetzt auch noch ein belangloses Buch raus, wie so viele vor ihr, kann ja gar nicht gut sein“.

Stolz: Über ein mißverstandes Gefühl und warum wir es als Antrieb brauchen

Stolz: Über ein mißverstandes Gefühl und warum wir es als Antrieb brauchen

Wenn wir Dinge verändern oder vorantreiben möchten, vor allem innerhalb von Unternehmen, wenn wir Innovationen schaffen, kreieren oder auf den Weg bringen möchten, brauchen wir Vieles: Kreativität, Motivation, Lern- und Veränderungsbereitschaft, Durchhaltevermögen, Willen, eine Vision, Zusammenhalt, einen unerschütterlichen Glauben, wir müssen Hindernisse überwinden, aus der Komfortzone raus (oder sie zumindest größer machen), Überzeugungskraft und und und.

Was wir aber auch brauchen, das ist ein Ding, was sich gar nicht so einfach etikettieren lässt, was es ist. Es ist ein Hybrid aus Zustand, Mindest, Haltung und Gefühl.

Die Sache mit der Komfortzone: Bleib ruhig drin … !

Die Sache mit der Komfortzone: Bleib ruhig drin … !

Die berühmt berüchtige Komfortzone. Wir kennen sie alle. Da ist alles drin, was wir kennen, gut können und was gemütlich, bequem und so wenig anstrengend wie möglich ist. Wir können uns darin ganz wunderbar verschanzen. Und gar keine Frage, in so einer Komfortzone, da kann man ein herrlich wunderbar schönes, leichtes, routiniertes, halbwegs sicheres Leben führen. Denn in unserer Komfortzone passiert nämlich vor allem eins: Nichts.

Aber wollen wir wirklich, dass uns NICHTS in unserem Leben passiert? Herausforderungen, Wachstum, Weiterentwicklung, Veränderung – all das findet, logo, außerhalb unserer Komfortzone statt, da draußen, in der weiten, großen, gefährlichen, unsicheren Welt.

Ausgelesen: Eine fette Empfehlung, ein Ganz-Nett und eine echte Empörung

Ausgelesen. Eine fette Empfehlung, ein Ganz-Nett und eine echte Empörung. Alle Bücher sind mir in der Buchhandlung meines Vertrauens beim Stöbern so „zugelaufen“, ich hatte gar nichts besonderes gesucht und es kamen unter anderem durchs Schmöker-und Zufallprinzip diese Bücher ins Körbchen: “Die Mitternachtsbibliothek” von Matt Haig, “Der Papierpalast” von Miranda Cowley Heller und “Der rote Pfeil” von William Brewer.

Glimmer statt Trigger: Glücksgluckser im Bauch

Ja, das Bild hier ist kitschig. Absolut völlig unsäglich kitschig. Aber löst es nicht dennoch etwas in uns aus? Ein Gefühl von “awwwwww”? So ein bisschen Kichern im Bauch? Freude? Ein Gefühl von Schokolade und Sonnenschein auf der Zunge und im Bauch?

Es gibt ein brandneues Mode-Wort: "Glimmer". Und dieses brandneue Mode-Wort finde ich richtig super. Denn es ist Gegenteil des über die letzten Jahre inflationär verwendeten und eingesetzten Phänomens des “Triggers”.

Vergessen wir “Trigger” und all die Dinge, die uns aus der Bahn werfen und unsere Nerven zum Zerreißen bringen. Denn Glimmer ist das genaue Gegenteil: Es beschreibt die magischen Momente in unserem Leben, die uns berühren, bewegen und mit Freude erfüllen.

Worauf wir klicken, davon bekommen wir mehr

Algorithmen - online und auch in unserem Gehirn - bestätigen uns in uns selbst. Warum das auf Dauer nicht wirklich gut ist und warum wir immer mal wieder raus aus unseren Bubbles müssen.

Wie witzig und spannend wäre unsere „Online-Experience“ eigentlich, wenn man die Algorithmen einfach mal in Urlaub schickt? Wie witzig wären Instagram und Co. ohne Algorithmen? Alles einfach dem Zufall überlassen und wunderschönes, buntes, vielfältiges und überraschendes Chaos kreieren!

Aber woran orientiert sich eigentlich die Algorithmen-Forschung? An unserem Gehirn. Denn auch unser Hirn ist nichts anderes als einfach nur ein Algorithmus. Es folgt Mustern und Gewohnheiten, scannt, vergleicht, gleicht ab, trifft Entscheidungen, oft in Mikrosekunden.

Buchtip: "Allein zwischen Himmel und Meer" von Boris Herrmann

80 Tage allein auf dem Meer, auf und mit einer Hightech-Rennyacht, die ganze Erde umsegeln, allein und nonstop - genau darum geht es bei der legendären und einzigartigen Regatta Vendée Globe.

Aber was macht das mit einem? Na klar, das Meer ist und bleibt faszinierend, genauso, wie eine der modernsten und schnellsten Rennyachten der Welt zu segeln ein riesiges Abenteuer ist. Und dann ist da noch die Einsamkeit, die Hitze, die Eiseskälte, Stürme, Wetterkapriolen, Wellenberge, Angst, Dauerkrach, Dauer-Schlafentzug, Segelreparaturarbeiten auf hoher See, die nächtliche panische Suche auf offener See nach einem Schiffbrüchigen und eine wundervolle Rettungsaktion, Kameradschaft, Kämpfen, Aushalten, Weitermachen …

Über den magischen Moment kurz nach dem Aufwachen

Es gibt da diesen ganz besonderen, magischen Raum am Morgen, kurz nach dem Aufwachen. Es ist nur ein minikleiner Raum, ein mikrofeiner Moment. Man wacht auf, die Augen nehmen wahr, was um einen drumherum ist. Aber das Hirn ist noch nicht hochgefahren und noch off. Und in genau in dem Moment, in dem die Augen nur sehen, der Atem nur atmet, die Ohren nur hören, die Nase nur riecht, die Haut nur spürt – genau da ist der Moment und der Raum des Einfach-nur-Seins. Stille. Nur sein. Nichts. Ausser das, was gerade ist. Keine Gedanken. Keine Probleme. Keine Bewertungen. Keine Erwartungen. Keine Schmerzen. Keine Ich-Muss-nochs. Kein Bedauern. Kein Leiden. Einfach nur pures Sein und pure Freiheit.