KI

Wir haben keine Angst vor Künstlicher Intelligenz, sondern vor uns selbst

Wir haben keine Angst vor Künstlicher Intelligenz, sondern vor uns selbst

Ich bereite gerade einige Vorträge zum Thema “KI” vor und immer wieder müssen dabei auch Aspekte wie Technikangst, Zweifel, Skepsis und Panikmache und betrachtet werden. Sicher zurecht. Aber: Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass es gar nicht die Angst vor der Technik, sondern diese Angst immer nur die Angst vor uns selbst ist. Denn wie sollen wir menschengemachter Technik auch vertrauen können, so lange wir Menschen uns Menschen nicht vertrauen können und solange wir Menschen Mist ohne Ende verzapfen?

Wenn wir die Mensch-KI-Beziehung als eine Art wohlgesinnte und “gute” Partnerschaft betrachten möchten, ähnlich wie bei einer zwischenmenschlichen Verbindung, braucht es bestimmte Elemente, um diese Beziehung aufzubauen und zu pflegen. Vor allem aber ist die Vertrauensfrage entscheidend und das Spiel und die Stimmungslage bestimmend. Wir müssen darauf vertrauen können, dass die KI unsere Absichten “versteht” und im Einklang mit unseren Werten handelt. Also müssen wir als Menschen dafür sorgen, dass unsere Absichten und Werte „gut“ sind.

Warum AI Fehler machen MUSS

Warum AI Fehler machen MUSS

Vielleicht ist genau das dringend notwendig Menschliche an KI:

"ChatGPT can make mistakes. Consider checking important information.“

Und vielleicht ist genau das, was wir uns Menschen und damit auch allen AI-Tools unbedingt bewahren müssen: Die Möglichkeit, Fehler machen zu dürfen. Und vielleicht ist es gut und wichtig, dass AI Fehler macht. Und immer machen wird. Weil wir nur so als Menschen mit ihr Hand in Hand gehen können. Weil wir gegenseitige Kontrollinstanzen sind. Menschen checken die künstliche Intelligenz. Und die künstliche Intelligenz checkt uns Menschen. Gut so. Eine echte Partnerschaft. Kein Gegeneinander, sondern ein Miteinander. 

Worauf wir klicken, davon bekommen wir mehr

Algorithmen - online und auch in unserem Gehirn - bestätigen uns in uns selbst. Warum das auf Dauer nicht wirklich gut ist und warum wir immer mal wieder raus aus unseren Bubbles müssen.

Wie witzig und spannend wäre unsere „Online-Experience“ eigentlich, wenn man die Algorithmen einfach mal in Urlaub schickt? Wie witzig wären Instagram und Co. ohne Algorithmen? Alles einfach dem Zufall überlassen und wunderschönes, buntes, vielfältiges und überraschendes Chaos kreieren!

Aber woran orientiert sich eigentlich die Algorithmen-Forschung? An unserem Gehirn. Denn auch unser Hirn ist nichts anderes als einfach nur ein Algorithmus. Es folgt Mustern und Gewohnheiten, scannt, vergleicht, gleicht ab, trifft Entscheidungen, oft in Mikrosekunden.

Cortex, Baby! Warum unsere Welt so bescheuert ist und was das mit unserem Gehirn zu tun hat

So schön unsere Welt ist, so bescheuert ist sie. Wir schlagen uns die Köppe ein, im wahrsten Sinne des Wortes in sinnlosen Kriegen, aber auch im übertragenen Sinne, in den Medien, auf Social Media, und, wenn wir ganz ehrlich sind, regelmäßig auch in beruflichen und unternehmerischen aber auch familiären und privaten Kontexten. 

Irgendwie scheinen wir mehr und mehr unseren Verstand zu verlieren, überall erhitzen sich die Gemüter, politisch und gesellschaftlich, zu viel Meinung, zu viel Kampf, zu viel Verteidigung, zu viel Gegeneinander, zu viel Ich, zu viele Emotionen, zu wenig Empathie, zu wenig Verständnis, zu wenig Solidarität, zu wenig Miteinander, zu wenig Konsens, zu wenig Wir. 

Warum Unternehmen Innovation UND Exnovation brauchen

Eines der Lieblingswörter von Unternehmer:innen ist “Innovation”. Alles neu, alles anders machen, meistens angetrieben vom Bestreben nach höher, schneller, weiter mehr. Disruption. Move fast and break things! Das Gegenteil von Innovation ist Exnovation. Exnovation möchte erreichte Dinge, Werte, Qualitäten, Traditionen bewahren, erhalten und beschützen. Exnovation möchte nicht zerstören.

Und vielleicht ist in der heutigen (Wirtschafts-)Welt die Herausforderung, eine Balance zwischen Innovation und Exnovation zu finden und umzusetzen. Denn nicht alles, was kann und geht, muss. Nicht alles, was heute technisch möglich ist (und es ist mittlerweile so ziemlich alles möglich …), ist auch immer sinn- und wertvoll.

Mensch + Maschine = fucking awesome

Noch nie waren Menschen und das Menschliche so wichtig wie im Zeitalter der Algorithmen und all dem ganzen Digitalisierungs- und Technikgedöns. Das ist das Fazit aus dem wunderbaren Buch „Hello World - Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern“ der britischen Mathematikerin Hannah Fry. 

Was mich an dem Buch beeindruckt hat: Wie reflektiert und smart Hannah Fry die Chose mit den Algorithmen betrachtet, darstellt und analysiert. Sie malt keine Zukunftsutopien aber auch keine Zukunftsdystopien an die Wand - wie so viele andere der digitalen Möchtegern-Elite - aber auch ihre Gegner - es gerade ständig tun.