Du sitzt vor einer Aufgabe, hast gefühlt unendlich Zeit und trotzdem — oder gerade deswegen — ziehst du sie wie einen alten Kaugummi in die Länge. Und dann gibt es diese anderen Momente, in denen dir der Abgabetermin förmlich ins Gesicht springt und du plötzlich übermenschliche Produktivität entwickelst. Willkommen im Universum des Parkinson’schen Gesetz. Dieses “Gesetz” besagt: Arbeit dehnt sich genau in dem Maße aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Was heißt das aber nun für uns? Und wie können wir diesen Effekt vielleicht sogar für uns nutzen?
Warum wir uns manchmal wie Krabben im Korb verhalten – und wie wir trotzdem ausbrechen können
Hast du schon mal das Gleichnis von den Krabben gehört? Es geht ungefähr so: Ein Fischer fängt Krabben und wirft sie in einen offenen Korb. Dabei macht er keinen Deckel darauf. Jetzt könnte man denken, hm, das ist doch ziemlich blöd, denn dann krabbeln ja alle mühsam gefangenen Krabben direkt wieder raus und die ganze Arbeit war umsonst. Warum macht der Fischer also trotzdem keinen Deckeln drauf? Weil er weiß, dass jede Krabbe, die versucht, rauszuklettern, von den anderen Krabben zurück in den Korb gezogen wird. Es gibt also keinen Grund zur Sorge, dass eine entkommt – die Gruppe sorgt dafür, dass alle schön unten bleiben - und sich nichts verändert.
Wenn man sich wegen Elon Musk selbst canceln muss ...
Wenn man sich selbst canceln muss: Das ist nun jetzt schon echt ziemlich blöd, wenn man vor Jahren Vorträge zum Thema Innovation, First Principle Thinking und Rulebreaking gehalten und begeistert als Rolemodel und Innovation-Posterboy u.a. Elon Musk mit eingebaut und von ihm vorgeschwärmt hat. Yes, I was a Fangirl. Und diese Videos von diesen Vorträgen for ever im Netz sind. Tada und juhu.
Ich war damals (2018) wirklich schwer beeindruckt, was Herr Musk unternehmerisch mit u.a. Tesla, SpaceX und Paypal alles auf den Kopf und auf die Beine gestellt hat. Und ja, man wusste, dass er - als Persönlichkeit - durchaus - ähm, herausfordernd und speziell war/ist. Aber ich tat das als „Genie und Wahnsinn“ ab, liegt halt immer recht nah beisammen, und ist ja auch ein bißchen sexy und faszinierend, wenn einer einfach macht, was er will und scheinbar alles, was unmöglich ist, möglich macht. Und so dozierte ich sehr gern von und über ihn in einigen meiner damaligen Speeches.
Warum Unternehmen Innovation UND Exnovation brauchen
Eines der Lieblingswörter von Unternehmer:innen ist “Innovation”. Alles neu, alles anders machen, meistens angetrieben vom Bestreben nach höher, schneller, weiter mehr. Disruption. Move fast and break things! Das Gegenteil von Innovation ist Exnovation. Exnovation möchte erreichte Dinge, Werte, Qualitäten, Traditionen bewahren, erhalten und beschützen. Exnovation möchte nicht zerstören.
Und vielleicht ist in der heutigen (Wirtschafts-)Welt die Herausforderung, eine Balance zwischen Innovation und Exnovation zu finden und umzusetzen. Denn nicht alles, was kann und geht, muss. Nicht alles, was heute technisch möglich ist (und es ist mittlerweile so ziemlich alles möglich …), ist auch immer sinn- und wertvoll.
Mensch + Maschine = fucking awesome
Noch nie waren Menschen und das Menschliche so wichtig wie im Zeitalter der Algorithmen und all dem ganzen Digitalisierungs- und Technikgedöns. Das ist das Fazit aus dem wunderbaren Buch „Hello World - Was Algorithmen können und wie sie unser Leben verändern“ der britischen Mathematikerin Hannah Fry.
Was mich an dem Buch beeindruckt hat: Wie reflektiert und smart Hannah Fry die Chose mit den Algorithmen betrachtet, darstellt und analysiert. Sie malt keine Zukunftsutopien aber auch keine Zukunftsdystopien an die Wand - wie so viele andere der digitalen Möchtegern-Elite - aber auch ihre Gegner - es gerade ständig tun.