Sinn

Anfänge brauchen Enden

Anfänge brauchen Enden

Warum wir Enden brauchen. Über die Magie von Anfängen. Und warum Unendlichkeit keine gute Idee ist.

Enden haben einen schlechten Ruf. Eine Beziehung ist zu Ende. Ein Jahr ist zu Ende. Ein Leben neigt sich dem Ende zu. Der Urlaub ist vorbei. Die Kindheit ist zu Ende. Die Dreißiger sind zu Ende. Ein Jahrzehnt geht zu Ende. Ende ist immer Abschied. Ende ist immer vorbei. Ende ist oft „aus die Maus“ und „vorbei, bye, bye Junimond“. Enden machen traurig. Enden ziehen im Herzen. Enden tun weh. Das sind die Abschieds-Autsch-Enden. Es gibt auch das Gegenteil, die Endlich-Enden. Enden, die herbei gesehnt werden. Endlich Frieden (war is over). Endlich Ruhe (wenn der Krach da draußen aufhört). Endlich Wochenende (wenn die erschöpfende Woche vorbei ist). Eine nicht endend wollende schlaflose Nacht, die sich im Morgengrauen endlich verkrümelt. Das Wort „endlich“, in dem ebenfalls das Ende versteckt ist und das impliziert, dass eine Wartezeit - endlich - vorbei ist. Das sind die Enden, die uns erlösen und erleichtern.

Alles, was wir machen, ist ein Angebot - und die Welt darf frei entscheiden, ob sie es annehmen möchte

Alles, was wir machen, ist ein Angebot - und die Welt darf frei entscheiden, ob sie es annehmen möchte

„Alles, was ich mache, ist ein Angebot. Ein Angebot an die Welt. Und der Welt steht es frei, es anzunehmen. Seitdem ich mich von der Erwartung befreit habe, dass die Welt auf meine Angebote gewartet hat und sie annehmen muss, bin ich viel freier und gelassener.“ Als Oprah Winfrey im Interview im Podcast „We can do hard things“ davon erzählt, wie auch sie, eine der reichsten, erfolgreichsten und bekanntesten Unternehmerinnen der Welt immer wieder mit Zurückweisungen struggelt, und wie sie für sich einen Umgang damit gefunden hat, bleibt die Sache mit dem „Angebot“ bei mir hängen. Ich denke viel darüber nach.

Warum Weihnachtsdekoration und Lichterketten ein wichtiges Zeichen sind

Warum Weihnachtsdekoration und Lichterketten ein wichtiges Zeichen sind

Darling, leave a light on for me … Was ich an dieser Jahreszeit besonders liebe, ist die Weihnachtsbeleuchtung und Weihnachtsdeko überall. Nun kann man ja über den Sinn von Lichterketten diskutieren, aber ich bin absolute Verfechterin von „absolut sinnvoll“. Denn ja, wir brauchen das. Für die Seele. Für das Herz. Und es ist ja nun nicht nur so, dass man sich selbst an den eigenen aufgehängten Lichterketten und Sternen und sonstigen weihnachtlichen Licht-Gedönsen erfreut, sondern auch jede:r andere, der daran vorbei geht. Licht im Dunkeln ist immer ein Zeichen, immer ein Gutes. Deshalb hat das nichts mit Strom- oder Energieverschwendung zu tun, sondern einfach mit weihnachtlicher winterlicher gegenseitiger Fürsorge. Und Fürsorge ist niemals Verschwendung, damit kann man nicht genug um sich hauen und nicht großzügig genug sein.

Shifting Baselines und Frösche im heißen Wasser

Eine beunruhigende Entwicklung: Es scheint, als verlören immer mehr Menschen den Glauben an das Gute und den Glauben, daran, dass es sich lohnt, sich mit guten Absichten für das Gute einzusetzen. Aber wie konnte es soweit kommen?

Es gibt diese Geschichte vom Frosch im heißen Wasser. Würde man einen Frosch in heißes Wasser schmeißen, würde er sofort wieder vor Schreck und Autsch heraus springen. Würde man den Frosch allerdings in kaltes Wasser setzen und das Wasser dann langsam erhitzen bis es unerträglich und gefährlich heiß wird, so würde der Frosch im Wasser hocken bleiben - und, je heißer das Wasser, sterben. Ob die Geschichte stimmt, weiß ich nicht. Ich habe sie nicht geprüft. Es ist eine Geschichte aus dem Internet, die zu verschiedenen Thematiken als Metapher heran gezogen wird. Bei Geschichten aus dem Internet darf man per se immer erst mal skeptisch sein.

Gute Absichten, gute Handlungen, bessere Welt

I have a dream: Ich möchte in einer Welt leben, in der Menschen und Unternehmen mit guten Absichten handeln. Ich möchte in einer Welt leben, in der Unternehmen mit guten Absichten ihre Produkte verkaufen und Dienstleistungen anbieten. Dienstleistungen und Produkte, die niemandem schaden, weder Mensch noch Tier noch Natur.

Ich möchte in einer Welt leben, in denen Vertrauen, gute Absichten und gute Taten das Maß aller Dinge sind und die alles entscheidenden, unantastbaren Werte. Ich möchte mir sicher sein dürfen, dass ich darauf vertrauen kann, dass alle es gut miteinander meinen. Ich wünsche mir, dass gute Absichten für Menschen und Unternehmen in allem, was sie tun, der Standard sind. Die Norm. Die Normalität. Die Realität. Unser Alltag. Ich finde das ziemlich erstrebenswert. Und verdammt sexy.  Aber ist das naiv? Ist das zu viel verlangt? Ist das utopisch? Lachhaft? Lächerlich? Dumm? Ich frage zurück: Warum?