Ich habe nie ein Buch von Stephen King gelesen, weil, das übliche „Horror ist nicht so meins“. Dennoch bewundere ich ihn sehr, Ikone halt. Und dann hat mich Stephen King und seine ganze Story doch interessiert, auf Empfehlung von @mariogiordano.de, während des wundervollen Schreibkurses manoscritto im Mai in Italien. Sein „Das Leben und das Schreiben“ ist schon über 20 Jahre alt. Er erzählt darin seine Geschichte und er erzählt darin auch, wie man gute Geschichten schreibt. Seine Geschichte hat mich sehr bewegt und berührt. Er hat sich jahrelang durchgewurschtelt, war arm, hat sich und seine Familie mit lausigsten Jobs über Wasser gehalten. Aber er hat immer geschrieben. Und nie aufgehört. Und immer weiter gemacht. Und against all odds, kam dann der "Erfolg über Nacht", für den er sich zuvor fast zwei Jahrzehnte lang abgerackert hat. Auch seine Lessons in Sachen Storytelling mochte ich sehr. Am Ende ist der Kern: Mann, mach doch einfach. Es gibt nur eine einzige Regel: Schreib um dein Leben.
Und wenn es nur dafür war ...
Ich habe vor fast 10 Jahren mal einen Roman geschrieben. Eine coole, witzige Protagonistin macht einen Roadtrip allein durch Kalifornien. In einem Truck. Mit einem Plüsch-Mignon als Beifahrer. Und sie erlebt dabei so allerhand Cooles und Skurriles.
Ich fand das Ding richtig gut. Und als ich das dann Verlagen angeboten hatte, hagelte es noch nicht mal Absagen. Es hagelte … NICHTS. Einzig ein Verlag gab mir als Feedback, dass die Story langweilig sei, die Protagonistin würde ja gar keine Probleme und Hindernisse und Herausforderungen haben, sondern sich einfach nur eine geile Zeit machen. Und das sei keine gute Geschichte, da fehlte die Entwicklung und Wandlung etc. Ja, aus klassischer Storytelling-Sicht verstehe ich das heute auch. Aber damals dachte ich: Häh, was ist denn bitte daran so schlimm, dass sich jemand einfach eine geile Zeit macht? Ich will sowas lesen. Ich will auch einfach mal kein Drama. Hat mein Leben genug. Geht´s nicht auch einfach mal ohne Drama?