Ich bin total motiviert, aber meine Kolleg:innen im Widerstand. Was tun?
Nach meinen Vorträgen entstehen oft richtig spannende Q&A-Sessions, besonders wenn es um Motivation und Veränderung geht. Die Teilnehmer:innen stellen viele interessante Fragen – so viele, dass die Zeit vor Ort meist nicht reicht, um sie alle ausführlich zu beantworten. Da diese Themen offensichtlich viele Menschen beschäftigen und auch bei anderen Veranstaltungen immer wieder auftauchen, habe ich mich entschieden, ein “Motivations-FAQ” zu erstellen. Hier beantworte ich all die Fragen in Ruhe und Tiefe.
Diesmal geht es um folgende spannende Frage und Diskrepanz:
Oh ja, das kann echt frustrierend sein – du bist total motiviert, bereit loszulegen, und dann stehst du da mit deinen Kolleg:innen, die irgendwie auf der Bremse stehen. Da hast du gleich zwei Herausforderungen: Erstens, deine eigene Motivation aufrechtzuerhalten und zweitens, den Widerstand der anderen zu verstehen und vielleicht sogar ein bisschen aufzulösen. Hier ein paar Ideen, wie du das angehen kannst:
Verständnis statt Druck: Versuch erst mal rauszufinden, warum deine Kolleg:innen im Widerstand sind. Oft stecken Ängste, Unsicherheiten oder Überforderung dahinter. Anstatt sie direkt zu „pushen“, könnte es helfen, einfach mal nachzufragen: „Was macht euch gerade Sorgen?“ oder „Wovor habt ihr Bedenken?“ Wenn du verstehst, was sie blockiert, kannst du besser darauf eingehen und sie vielleicht sogar abholen, ohne sie zu drängen.
Zeig den Mehrwert: Manchmal sehen Menschen den Sinn hinter Veränderungen oder neuen Projekten nicht sofort. Erklär ihnen also, was für sie drin ist – ohne dabei missionarisch zu wirken. Statt „Wir müssen das jetzt machen“, lieber: „Stell dir mal vor, wie es wäre, wenn wir das durchziehen und es klappt. Was hätten wir dann alle davon?“ Zeig, wie das Ergebnis allen zugutekommen könnte.
Motivationsvorbild sein: Du musst nicht gleich den Entertainer raushängen lassen, aber wenn du selbst motiviert und begeistert an die Sache rangehst, wirkt das oft ansteckend. Menschen merken, wenn jemand authentisch motiviert ist, und das kann sie zum Nachdenken bringen. Wichtig ist, nicht verzweifelt zu versuchen, sie zu überzeugen – das wirkt oft kontraproduktiv. Bleib einfach du selbst und zeig ihnen, wie viel Spaß du an der Sache hast.
Kleine Schritte statt großer Sprünge: Widerstand entsteht oft, weil Veränderungen oder neue Projekte wie riesige Berge wirken - oder der Tiefschnee einfach zu nass und zu kalt ist. Wenn du den Berg in kleine, machbare Hügel aufteilst, oder du Spaß am Schneeschuwandern weckst, fühlen sich deine Kolleg:innen vielleicht weniger überfordert. Also fang klein an und gib ihnen das Gefühl, dass sie die Kontrolle behalten und Schritt für Schritt vorankommen können.
Gemeinsamkeiten finden: Frag dich, wo ihr alle auf einer Wellenlänge seid. Vielleicht gibt es einen Teilaspekt des Projekts, bei dem alle ins Boot kommen könnten. Fang dort an. Wenn ihr erst mal zusammen in Bewegung seid, lässt sich der Widerstand oft leichter abbauen.
Am Ende des Tages kannst du niemanden zwingen, motiviert zu sein – aber du kannst ein Umfeld schaffen, in dem Motivation wahrscheinlicher wird. Und ganz wichtig: Bewahre dir deine eigene Motivation. Lass dich nicht von der Energie der anderen runterziehen (Vorsicht, Krabben … !), sondern bleib deinem Antrieb treu. Manchmal dauert es etwas, aber wenn du dranbleibst, ziehen die anderen vielleicht doch irgendwann mit.
KEYNOTE-SPEAKERIN FÜR VERÄNDERUNGSPROZESSE GESUCHT?
Henriette Frädrich ist Keynote-Speakerin, Moderatorin und Storytelling-Profi. Mit Energie, Humor und Tiefgang nimmt sie ihre Zuhörer:innen mit auf eine Reise durch Themen, die bewegen: von Veränderung und Resilienz über Motivation und Innovation bis hin zu Kommunikation und Leadership.
Ihre Mission? Komplexes einfach machen, Köpfe öffnen und Herzen berühren. Ob auf großen Bühnen oder in interaktiven Workshops – sie kombiniert fundiertes Wissen mit emotionalem Storytelling und schafft so nachhaltige Aha-Momente. Ihre Vorträge sind mitreißende Erlebnisse, die inspirieren und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen.