Motivations-FAQ: Wie bekomme ich meine Aufschieberitis in den Griff?
Nach meinen Vorträgen entstehen oft richtig spannende Q&A-Sessions, besonders wenn es um Motivation und Veränderung geht. Die Teilnehmer:innen stellen viele interessante Fragen – so viele, dass die Zeit vor Ort meist nicht reicht, um sie alle ausführlich zu beantworten. Da diese Themen offensichtlich viele Menschen beschäftigen und auch bei anderen Veranstaltungen immer wieder auftauchen, habe ich mich entschieden, ein “Motivations-FAQ” zu erstellen. Hier beantworte ich all die Fragen in Ruhe und Tiefe. Diesmal geht es darum, wie man die gute, alte Aufschieberitis in den Griff bekommt.
Ach ja, das gute alte Aufschieben (neudeutsch: Prokrastinieren) – ich kenne es, du kennst es, wir alle kennen es. Da werden lieber erst mal die Pullover im Schrank nach Farben sortiert, als dass man sich auf seine vier Buchstaben setzt und einfach loslegt. Der Trick, um es zu vermeiden, liegt weniger darin, härter oder strenger zu sich zu sein, sondern schlauer mit seinen Aufgaben umzugehen. Hier ein paar Ideen, die wirklich helfen:
Mach's klein: Oft schieben wir To Do's vor uns her, weil sie wie riesige Monster wirken. Der Schlüssel ist, sie in kleine, überschaubare Schritte (oder Monsterchen) zu zerlegen. Das große Projekt kann erschlagend wirken, aber „10 Minuten an der Präsentation arbeiten“? Klingt machbar! Sobald du angefangen hast, läuft’s meistens sowieso von allein. Denn wir wissen ja, aller Anfang ist … Yeah!
Zeitblöcke setzen: Statt zu denken „Ich muss das heute erledigen“, sag dir „Ich arbeite 25 Minuten daran“(Stichwort: Pomodoro-Technik). Der Druck ist kleiner, und du trickst dich selbst aus, weil du dir erlaubst, nach diesen 25 Minuten aufzuhören – was du selten tust, weil du dann im Flow bist! Denn wir wissen ja nun, die Motivation und der Schwung und die Magie kommt, wenn wir einmal angefangen haben …
Den Anfang belohnen: Wenn du dich für den Start einer Aufgabe belohnst, motivierst du dich viel leichter. Sag dir: „Wenn ich 10 Minuten an dem Bericht geschrieben habe, gönne ich mir einen Kaffee oder ein paar Minuten Scrollen auf Insta“. Dein Gehirn liebt Belohnungen – und wird dich beim nächsten Mal viel schneller zum Anfangen bewegen. Halten wir uns selbst also immer wieder eine Wurscht (oder Karotte …) vor die Nase.
Mach es dir leicht: Oft liegt das Problem darin, dass wir Aufgaben zu kompliziert oder zu weit weg erscheinen lassen („Overthinking“, Grübelzwang). Leg alles bereit, was du brauchst, schaffe dir eine angenehme Umgebung, und eliminiere alles, was dich ablenken könnte. Wenn der Einstieg leicht fällt, drückst du nicht so schnell den „Ach, mach ich später“-Knopf.
Der 2-Minuten-Trick: Wenn eine Aufgabe weniger als 2 Minuten dauert – mach sie sofort. Egal, ob es eine Mail beantworten ist oder ein kurzer Anruf. Dieser Trick räumt unfassbar viel in deinem Kopf auf und gibt dir das Gefühl, produktiv zu sein, was wiederum für größere Aufgaben motiviert. JUST DO IT!
Und ganz ehrlich: Keiner von uns wird jemals 100 % der To Do’s perfekt timen. Manchmal erledigen wir Dinge eben auf den letzten Drücker, und ganz viele von uns brauchen auch einfach diesen Druck, um in die Gänge zu kommen, und das ist okay.
Es geht nicht darum, alles immer perfekt zu machen, sondern darum, sich kleine Tricks zu überlegen, die den Alltag etwas entspannter machen und dabei helfen, die Aufgaben nicht zu sehr auf die lange Bank zu schieben.